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Saubere Luft dank Klimaanlage – geht das?

Die Bezeichnung „Klimaanlage“ lässt zunächst vermuten, dass entsprechende Geräte einzig das Raumklima im Sinne der Raumtemperatur verändern. Allerdings kann eine gute Klimaanlage heutzutage noch deutlich mehr. Neben der Luftfeuchtigkeit können manche Klimaanlagen auch Schadstoffe und Keime aus der Luft filtern. Allerdings braucht es hierzu eine gewissenhafte Handhabe der jeweiligen Geräte.

Sind Klimaanlagen gesundheitsschädlich oder nicht?

Der Sinn und Zweck einer Klimaanlage wird immer wieder rege diskutiert. Kritiker verweisen häufig auf die Gefahren eines künstlich generierten Raumklimas. Und tatsächlich klagen zahlreiche Hotel-, Fahr- und Fluggäste nach ihrem Aufenthalt im klimatisierten Hotelzimmer oder Verkehrsmittel über Husten und ähnliche leichte Krankheitssymptome. Unvergessen sind zudem diverse Skandalfälle aus Krankenhäusern, in denen pathologische Krankenhauskeime über Klimaanlagen verbreitet wurden.

Was bei der Erwähnung solcher Fälle allerdings häufig nicht gesagt wird ist, dass fast alle genannten Probleme hauptsächlich durch eine Fehlnutzung von Klimaanlagen entstehen. Atemwegsbeschwerden wie Husten gehen diesbezüglich meist auf eine Fehlregulierung der Raumtemperatur über das Bedienmodul der Anlage zurück. Soll heißen, wer die Raumtemperatur zu kühl einstellt und das insbesondere bei einer relativ heißen Außentemperatur, der darf sich nicht wundern, wenn die Raumkälte zur Er-kältung führt. Auch mangelnde Luftfeuchtigkeit im Raumklima kann hier schnell einen trockenen Hals und Reizhusten heraufbeschwören. Es ist daher wichtig, neben der passenden Raumtemperatur auch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu regulieren.

Achtung: Zu starke Unterschiede zwischen Außen- und Raumtemperatur können auch zum sogenannten Klimaschock führen! Dieser verursacht im schlimmsten Fall Herz-Kreislauf-Probleme durch schockbedingt verengte Blutgefäße. Diese sind vor allem für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen äußerst gefährlich.

Was die Verbreitung von Keimen durch die Klimaanlage anbelangt, kursiert ebenfalls gefährliches Halbwissen. Aus einem Bericht des bayerischen Rundfunks geht diesbezüglich hervor, dass Keime bei regelmäßiger Wartung der Klimaanlage keine Chance haben. Eine Keimverbreitung durch die Klimaanlage ist demnach auf eine schlechte Wartung und mangelnde Filterreinigung der Klimaanlage zurückzuführen. Und selbst am Krankheitsbild der sogenannten Befeuchter-Lunge sind schlecht gewartete Klimaanlagen schuld. Die Atemwegserkrankung entsteht durch Keime, die sich aufgrund anhaltender Feuchte in der Klimaanlage gebildet haben. Allergische Reaktionen lösen in Folge Atembeschwerden wie Reizhusten und eine Entzündung der Lungenbläschen aus.

Mit der Klimaanlage die Raumluft reinigen – so klappt’s

Um mit Hilfe einer Klimaanlage die Raumluft wirklich nachhaltig zu verbessern, sollten Besitzer auf einige grundlegende Anwendungshinweise achten. Wichtig ist zum Beispiel, dass die Klimaanlage Möglichkeiten zur Luftbefeuchtung besitzt. Gerade luftverunreinigende Schadstoffe und Staubpartikel sammeln sich nämlich bevorzugt in trockener Raumluft an. Um dies zu vermeiden, bedarf es einer konstanten, relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 50 Prozent.

Zur Prävention von Keimen in der Raumluft ist es weiterhin notwendig, auf Klimaanlagen mit Frischluftbetrieb zu setzen. Im Unterschied zur sogenannten Umwälzungsmethode, bei der das Raumklima lediglich durch Umwälzen der Raumluft modifiziert wird, tauscht eine Klimaanlage im Frischluftmodus die Raumluft tatsächlich vollständig aus. Das reduziert das Keimrisiko und erhöht zudem den Sauerstoffanteil der Raumluft.

Wichtig: Mobile Klimageräte sind für den Frischluftbetrieb mit speziellen Abluftschläuchen ausgestattet. Wer sich nicht sicher ist, welche mobile Klimaanlage er kaufen soll, dem gibt dieser Ratgeber auf luftbewusst.de nützliche Empfehlungen.

Nicht zuletzt müssen Klimaanlagen natürlich auch regelmäßig gewartet und gereinigt werden, wenn eine dauerhaft saubere Raumluft generiert werden soll. Experten raten dazu, die Geräte während der Betriebsmonate einmal wöchentlich zu warten und dabei die Filter der Klimaanlage auszutauschen. Auch Kondensator und Ablaufschlauch der Anlage sowie der Wassertank zur Luftbefeuchtung sind in regelmäßigen Wartungsintervallen zu kontrollieren. Wird die Klimaanlage häufig genutzt, kann es dabei durchaus vorkommen, dass die Tanks täglich geleert bzw. wieder aufgefüllt werden müssen. Alternativ zur Selbstwartung kann man bei vielen Anlagen auch einen Wartungsvertrag mit dem Hersteller abschließen. Dieser schickt dann einen hauseignenen Wartungsservice zur Reinigung und Wartung der Anlagen, allerdings meist nur einmal jährlich.